Im Rahmen des Begleitprogramms zur Fritz-Bauer-Ausstellung, die von 22. Mai bis 17. Oktober 2021 in Berlin Station macht, fand am 31. August 2021 ein Vortrag in der Topographie des Terrors statt. Erörtert wurde das „Schlegelberger-Verfahren”, das in den 1960er Jahren gegen hohe Juristen geführt wurde. Als nach zehn Jahren noch vier der insgesamt 33 Beschuldigten übrig waren, wurde es eingestellt.
Die verschwundenen Gräber der Heilerziehungsanstalt
Im „Forum Erziehungshilfe“ (Ausgabe 2/2021; ISSN 0947-8957) erschien der folgende Text, der das Verschwinden der Gräber des Kalmenhof-Friedhofs im Laufe der vergangenen 70 Jahre erörtert.
Die Überlebenden der NS-„Euthanasie“ ohne gesellschaftlichen Ort
In einer Veranstaltung (Zoom Konferenz) am 7. April 2021 diskutierten Rebecca Maskos (Freie Journalistin und wiss. Mitarbeiterin, Berlin), Katharina Stengel (Historikerin, Frankfurt), Johannes Spohr (Autor und Historiker, Berlin) und Christoph Schneider (Kulturwissenschaftler, Frankfurt) über die Hintergründe der weitgehenden Marginalisierung von „Euthanasie“-Überlebenden in der bundesdeutschen Nachkriegsgesellschaft. Die Moderation hatte Andreas Dickerboom (Regionalsprecher Hessen, Gegen Vergessen e.V.).
Hier der Ankündigungstext.
Was wir suchen
Lässt sich noch etwas klären über den Verbleib der Toten des Kalmenhof-Friedhofs?
Hadamar von innen (3): Elisabeth Schöndorf
Nur einmal vernommen, und dann von wenig wohlwollenden Beamten: Das Zeugnis von Elisabeth Schöndorf ist sprachlich dominiert vom Protokollstil, gerahmt von einem Denunziationsschreiben und bietet trotzdem einer der wenigen Einblicke in jene Räume am Ende des östlichen Gebäudeflügels der Anstalt Hadamar, in denen Ende 1944 vor allem polnische und sowjetische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen umgebracht wurden.
Hadamar von innen (2): Alexander Beithan
Am 22. Oktober 1945 schrieb Alexander Beithan, Bäcker aus Bad Homburg, an die Staatsanwaltschaft in Frankfurt am Main. Seine Tochter sei infolge Überarbeitung „mit den Nerven sehr herunter“ gewesen, habe sich dann aber einigermaßen erholt.
Die Geschwister Dendel
Die Familie Dendel aus Herdorf wurde vom nationalsozialistischen Staat in extremer Weise verfolgt. Der regionalgeschichtlichen Forschung von Carsten Trojan ist es zu verdanken, dass der rassebiologische Angriff auf die Familie dem Städtchen zur Kenntnis gelangte.
Was wir sehen
Existiert ein Friedhof, den man nicht sieht, der diesen Status nicht bewahrt hat? Der Kalmenhof-Friedhof ist eine ontologische Herausforderung.
Neue Forschungen zum Kalmenhof
Ausgelöst durch eine Anzeige in einem Immobilienportal ist die NS-Geschichte des Kalmenhofs in Idstein seit Mitte 2016 Gegenstand von Auseinandersetzungen und Forschungsanstrengungen.
Verbotsirrtum
Die Figur des Verbotsirrtums war eine verbreitete Verteidigungsstrategie in Verfahren zum Komplex der NS-„Euthanasie“. Was aber bedeutet Verbotsirrtum in diesem Zusammenhang? Eine Erörterung am Beispiel des Verfahrens gegen drei Tötungsärzte vor dem Landgericht Frankfurt Mitte der 1960er Jahre.